Internet
Internet - Zukunftsvision oder schon Realität? (Text von Stephan Brünjes)
Stellen Sie die Texte und die dazugehörigen Kommentare zusammen!
1) Milchflasche ordert Nachschub: Haben sie ihre Milch ausgetrunken, stellen Computerfreaks am Massachussetts Institute of Technology (MIT) die leeren Flaschen wieder in den Kühlschrank, damit dieser automatisch neue Milch bestellt. Und so funktioniert's: Ein Chip im Kühlschrank liest den Strichcode auf der Flasche, gibt die Information per Internet an den Supermarkt weiter, und keine Stunde später klingelt der Lieferservice an der Tür.
2) Wunschbaby per Mausklick: Einfach die Adresse www.cyrobank.com im Internet anklicken und auf der Web-Seite dieser US-Samenbank Alter, Größe, Gewicht, Haar- und Augenfarbe, Hautfarbe und Herkunft angeben, und schon wird das Sperma des Wunschvaters international gesucht. Interessierte Frauen können sogar den Beruf des Samenspenders und seine Religion eintippen. Die Samenspende per Expresszustellung kostet für europäische Kunden rund 2 500 Mark.
3) Shakespeare mit Überschall: Wie lange dauert es, um alles, was William Shakespeare jemals verfaßt hat von New York nach San Francisco zu befördern? Antwort: Genau 0,0043 Sekunden, also nicht mal einen Mausklick lang. Vorausgesetzt, die Shakespeare'schen Werke liegen nicht als verstaubte Bücher, sondern als Dateien vor.
4) Handy-Tausendsassa: Die "Handy-Revolution", vorgestellt auf der jüngsten CeBit-Messe, ist weit mehr als nur Telefon. Man kann damit im Internet surfen, auf dem großen Display Fernsehbilder in Echtzeit sehen, E-Mails empfangen oder abschicken und sogar Bildtelefonkonferenzen abhalten. Eine ins Handy eingebaute, digitale Minikamera macht's möglich. Über eine neue Infrarot-Funkverbindung kann man mit dem Wundergerat sogar PCs und Drucker ansteuern, um ihnen Befehle zu übermitteln.
5) Ein Computer, der Gedanken lesen kann: In der US-Stadt Atlanta steuert ein Schlaganfall-Patient seinen Computer nur durch Gedanken. Dazu wurden spezielle Mikroelektroden ins Hirn des Patienten eingesetzt. Die von dem Mann beim Denken erzeugten schwachen Hirnströme werden durch hauchdünne Goldadern in Richtung Gerät geschickt und als elektrische Impulse verstärkt, so daß Befehle quasi per Gedankenübertragung ausgeführt werden können. In monatelangem Training hat der Patient gelernt, nur durch seine Vorstellung den Cursor über den Bildschirm zu bewegen.
6) Wahlen: Kreuzchen per Mausklick: Schon bei den nächsten Kommunalwahlen in Niedersachsen sollen Wähler ihre Stimme per Computer abgeben können. Beim sogenannten Blinding-Verfahren überträgen die Wähler zunächst Namen und Anschrift. Anhand dieser Daten wird im Büro des vernetzten Wahlleiters überprüft, ob die betreffenden Personen überhaupt wahlberechtigt sind. In einem zweiten Schritt macht der Wähler per Datenleitung sein "Kreuzchen". Dieser digitale Stimmzettel wird im Zentralcomputer gelesen, das Ergebnis sofort an einen separaten Computer weitergeleitet, damit persönliche Daten und Stimmabgabe getrennt bleiben.
7) Ohne Broker an die Börse: Montag, 13.30 Uhr: Der Aktienkurs von Siemens fällt. Klick, klick, an vielen Tastaturen in Deutschland kaufen Hobby-Börsianer in diesem Moment Siemens-Akfien durch ein paar Tastenbefehle. 16.40 Uhr: Nochbörslich zieht der Siemens-Kurs wieder etwas an - die "Wohnzimmer-Broker" stoßen wieder ab. Und per Doppelklick haben sie an diesem Tag in wenigen Stunden mal eben 500 Mark Gewinn gemacht - ohne Zwischenhändler bei der Bank via Internet.
8) Plattenladen ohne Ladenschluß und Kasse: Der Plattenladen hat eine Riesenauswahl, immer offen, keine Kasse und ist natürlich im Internet zu Hause: Hier gibt es Musiktitel en masse, man muß sie nur via PC suchen und herunterladen. Die Klangqualität ist von einer CD nicht zu unterscheiden. Hören kann man die Titel nicht nur am Computer, sondern mit dem walkman-artigen MP3-Recorder auch unterwegs.
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A) Noch eine Vision, aber wahrscheinlich schon Ende des Jahres Realität. Denn Ende Februar wurde in den USA das sogenannte Internet 2 in Betrieb genommen. Ein Hochgeschwindigkeitsnetz, an das zunächst 37 US-Universitäten angeschlossen sind. Modernste Glasfaserkabel machen die "Raketen-Übertragungsgeschwindigkeit" möglich. Sie wird 45000 mal höher sein als derzeit im Internet 1.
B) Keine Vision, sondern schon Realität: Beim digitalen Deal im Internet verfolgen Hobbyspekulanten die Kursnotierungen an den Börsen live an ihrem PC und versuchen, im richtigen Moment blitzschnell ihr Geschäft zu machen. Meist werden solche Deals über Direktbanken abgewickelt. Beim deutschen Marktführer corndirect, einer Tochter der Commerzbank, tummeln sich bereits 90 000 Kunden online an der Börse.
C) Bereits Realität: Raubkopien von Musiktiteln aller Genres geistern durchs Netz, man muß sie nur herunterladen. Der entsprechende Recorder (MPEG-3) ist seit Beginn des Jahres in den Läden. Auch legale Möglichkeiten des Musiktitel-shoppings gibt's schon: Eine Internet-Firma bietet einzelne Titel für umgerechnet 1,75 Mark an. Wer ein ganzes Album herunterlädt, zahlt rund 15 Mark, also etwa zehn Mark weniger als für die CD im Laden. Schon tauchen weitere Adressen im Netz auf, die ähnliches bieten.
D) Keine Vision, sondern Realität. Zwölf Jahre lang haben Forscher an der Emory-Universität an dieser Technik getüftelt. Das Ziel: Gelähmte sollen wenigstens ein bißchen unabhängig werden und per Hirnstrom Licht anschalten oder E-Mails schreiben und verschicken können. Der Test-Patient in Atlanta hat kürzlich nur durch Gedankenübertragung erstmals seinen Namen auf den Bildschirm geschrieben.
E) Noch eine Vision. Aber nur, daß der Kühlschrank den Milchnachschub automatisch organisiert. Denn Jonathan Green, Chef der US-Computerfirma "Highpoint", muß nur mit einem Lesestift über den Strichcode seiner Milchflasche fahren, schon geht die Bestellung per Internet an den Supermarkt raus.
F) Noch Vision, aber die Tüftler der Handyhersteller arbeiten am sogenannten 3G-Gerät (3G steht für 3. Handygeneration) In etwa zwei Jahren wollen sie ihr Allroundgerät auf den Markt bringen.
G) Keine Vision, sondern Wirklichkeit. In Frankreich hat der Spermakauf per Internet bereits heftige Diskussionen ausgelöst. Genetik-Professor Jean Francois Mattei: "Was da angeboten wird, ist haarsträubend und widerspricht jeder medizinischen Ethik."
H) Noch Vision, wird aber derzeit von einem Forscherteam in Osnabrück so erprobt. Die erste echte Internet-Wahl soll im Januar an der Osnabrücker Uni stattfinden, bei den Wahlen zum Studentenparlament. Wenn das System funktioniert, soll es im Jahre 2001 bei Bürgermeisterwahlen im Land Brandenburg eingesetzt werden.
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