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Bundeslanden

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Wenn die Menschen der deutschen Hauptstadt Berlin die Großstadt einmal leid sind, dann fahren sie ins Umland, ins Bundesland Brandenburg. Dort finden sie in allen Himmelsrichtungen Natur pur. Das Land hat karge Böden und ausgedehnte Kiefern-, Birken- und Heidekulturen. Deshalb verspottete man es früher als die Streusandbüchse der Nation. Heute aber haben die erholungshungrigen Menschen unserer Zeit den Reiz und die Schönheiten des Landes entdeckt. Sie lieben die sanft gewellten Höhenzüge und Täler, die ausgedehnten Seen und Wälder, die Flüsse und Moore.
Von der Eiszeit gestaltet
Die Eiszeit hat die abwechslungsreiche Landschaft des neuen Bundeslandes rund um die Hauptstadt einst geprägt und gestaltet. Heute zeigen dies besonders die Fluss- und Seenlandschaften von Havel und Spree, aber auch die zahlreichen Endmoränenhügel des Fläming. Dieser ragt bis zu einer Höhe von 200 Metern aus der sonst überwiegend flachen Landschaft heraus.
Viel gibt es in Brandenburg zu entdecken. Leider reicht aber der Platz nicht, die Herrlichkeiten der unterschiedlichen Teillandschaften Brandenburgs ausführlich zu beschreiben. Deshalb nur drei Beispiele.
Der Spreewald
Von ganz besonderem landschaftlichem Reiz ist der zur Niederlausitz gehörende Spreewald süd-östlich von Berlin. Diese ursprüngliche Sumpflandschaft ist von den Sorben, einem Volksstamm in dieser Gegend, in mühsamer Arbeit entwässert worden. Heute prägen deshalb Wiesen und Laubwald und die Ackerflächen für dieberühmten Spreewälder Gurken und den Meerrettich das Bild. Ca. 300 natürliche und künstliche Wasserstraßen durchziehen den Spreewald. Darauf können sich die Bewohner auf flachen Kähnen von einem Ort zum anderen bewegen. Sie transportieren so Vieh, Traktoren und Arbeitsgerät auf die Felder, die auf den Inseln zwischen den Wasserwegen liegen. Aber auch die Früchte des Landes und das Heu für das Vieh werden auf den Kähnen befördert. Für jeden Gast des Spreewaldes gehört es unbedingt zum Programm, sich bei einer Kahnpartie durch die schmucken Dörfer und Siedlungen staken zu lassen. Dabei gewinnt man einen Eindruck von der Lebensweise der Menschen, die sich hier auch ihre eigene Sprache - das Sorbische - und ihr traditionelles Brauchtum bewahrt haben.
Die Uckermark
Eine andere interessante Landschaft ist die im Nordosten Brandenburgs gelegene Uckermark. Hier findet sich in der Schorfheide rund um den Werbelinsee eins der größten Waldgebiete des Landes. Es war für Jahrhunderte das Jagdgebiet der Markgrafen Brandenburgs und hat als Naturreservat es eine große Bedeutung. Hier kann der Besucher noch Tierarten beobachten, die an anderen Orten nicht mehr anzutreffen sind, z. B. See- und Fischadler, Eisvogel und Fischotter.
Braunkohle in der Lausitz
Im Südosten des Landes gibt es ein Gebiet, das durch die rücksichtslose Gewinnung von Braunkohle im Tagebau in neuerer Zeit stark zerstört und vergiftet worden ist. Es wird lange dauern, bis die riesigen Kohlelöcher und die angrenzenden Abraumhalden rekultiviert und wieder ansehnlich gestaltet worden sind. Erste Ergebnisse dieses Bemühens kann man z.B. am großen Senftenberger See bereits erahnen. Hier ist ein Naherholungsgebiet im Entstehen, das den Raubbau an der Natur eines Tages vergessen lassen wird.

Ein dünn besiedeltes Land
Brandenburg ist ein dünn besiedeltes Land. Auf etwa 29.500 Quadratkilometern Fläche leben nur etwa 2,6 Millionen Menschen. Zur Besiedlung und zur Urbarmachung des Gebietes hatten die Landesherren seit dem Mittelalter immer wieder Siedler aus verschiedenen deutschen Gegenden ins Land geholt. Dazu kamen aus Frankreich die Hugenotten und aus Salzburg die Evangelischen, die in ihrer Heimat ihren Glauben nicht leben durften. Hier in Brandenburg wurde ihnen Religionsfreiheit garantiert.
Potsdam, Hauptstadt Brandenburgs
Seinen Namen hat das Land Brandenburg von der gleichnamigen Stadt, die westlich von Berlin an der Havel liegt. Sie war wegen ihrer günstigen Lage an den Handelswegen des Mittelalters einmal Mitglied der Hanse, ebenso wie Frankfurt an der Oder. Ihre Hauptstadtfunktion musste Brandenburg später an Potsdam abgeben. Hier herrschten die Preußenkönige. Besonders Friedrich II., der Große (1712 - 1786), baute in seiner 46-jährigen Herrschaftszeit die Stadt zu einer ansehnlichen Residenz aus. Er war ein vielseitig musisch und literarisch begabter Mensch und erfolgreicher Heerführer und Landesvater. Besonders bekannt ist das schöne Schloss Sanssouci mit seinen großen Gärten.
1995 sollte Potsdam seine Hauptstadtfunktion wieder verlieren, denn man wollte die Bundesländer Berlin und Brandenburg vereinigen. Die Bürger des Landes aber waren gegen den angestrebten Zusammenschluss, und so ist Potsdam auch weiterhin Hauptstadt des Bundeslandes Brandenburg. Die Vereinigung ist aber weiterhin geplant.
Geschichte und Gegenwart
Potsdam ist übrigens auch Universitätsstadt, ebenso wie Cottbus und Frankfurt/Oder. In dieser Stadt hat die heutige Europa-Universität ,Viadrina" eine insgesamt 500-jährige Geschichte. Heinrich von Kleist ist der wohl berühmteste Sohn der heutigen Grenzstadt zu Polen. Sie wurde im letzten Krieg weitgehend zerstört, sodass vom alten Frankfurt nicht mehr viel zu sehen ist.
Ein bekannter Brandenburger Dichter war Theodor Fontane. In seinen ,Wanderungen durch die Mark Brandenburg" beschreibt er Begegnungen mit Land und Leuten. Und sein Gedicht ,Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" gehört heute noch zum Standardlehrstoff im Deutschunterricht.
Bekannt wurde auch die Schauspielerin Marlene Dietrich (1901-1992). An sie erinnern heute die wieder erstandenen Filmstudios der früheren UFA in Potsdam-Babelsberg.
Rund 350 Schlösser und Herrenhäuser gibt es in den weiten Regionen Brandenburgs; rund 150 Museen und Gedenkstätten laden zum Besuch ein, fünf Fachhochschulen und 15 Technologiezentren ermöglichen Forschung und Ausbildung. Mehr als 120 Großinvestoren helfen dem Land mit jeweils mehr als 50 Millionen Mark, den ,Aufschwung Ost" vorwärts zu treiben. Und Aufschwung ist in allen Teilen des Landes, in den Städten und auch in den unzähligen kleinen Dörfern, deutlich zu sehen. Eine Erkundungsreise lohnt sich immer.