Zjednoczenie Niemiec
Deutschland - von der Teilung bis zur Wiedervereinigung
Das Dritte Reich starb seit ungefähr 1942 einen langsamen, doch unaufhaltsamen Tod. Da dies den Alliierten von Anfang an ganz klar wurde, sorgten sie für Organisierung entsprechender internationaler Konferenzen, die die Zukunft nicht nur Deutschlands, sondern auch des ganzen Europas bestimmen sollten. Das erste Treffen fand vom 14. bis zum 26. Januar 1943 in Casablanca statt. Die Alliierten setzten sich da ein ganz konkretes Kriegsziel � und zwar die bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands. Die weiteren Beratungen � im Dezember 1943 (Teheran) und im Februar 1945 (Jalta) klärten auf eine mehr detaillierte Art und Weise das künftige Los des Dritten Reiches. Zum Glück lehnte man auf diesen Treffen den umstrittenen Morgenthau-Plan ab, der darauf beruhen sollte, dass man Deutschland in ein Agrarland umwandeln würde (zum ersten Mal formuliert im September 1943). Zur Krönung des Ganzen kam es anlässlich des Potsdamer-Abkommens, wo man Deutschland in vier Besatztungszonen aufteilte. Nach langen Verhandlungen und Streitigkeiten kam es 1949 nicht ohne Müh und Not zur Gründung von zwei deutschen Staaten � der kommunistisch geprägten Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit 14 Bezirken und der Hauptstadt Ost-Berlin und der noch über viele Jahre von Westalliierten kontrollierten kapitalistisch-demokratischen Bundesrepublik Deutschland (BRD) mit 11 Bundesländern (einschließlich West-Berlin, dem ein Sonderstatus erteilt wurde) und der Hauptstadt in Bonn. Da die BRD den sogenannten Marschallplan angenommen hatte (was die DDR �stolz" ablehnte), kam es ziemlich schnell zum wirtschaftlichen Aufstieg Westdeutschlands (das Wirtschaftswunder von Bundeskanzler Ludwig Erhard usw.), wohingegen der Osten diesen Wohlstand lange nicht erreichen konnte. Militärisch gesehen traten 1955 die beiden Staaten den entgegen gerichteten Blöcken bei - die DDR dem Warschauer Pakt und die BRD der NATO, was auch zur Bildung separater Streitkräfte führte. So gab es in der BRD die Bundeswehr (sie existiert weiterhin) und in der DDR die Volksarmee. Die nahezu demokratischen (im Westen) oder pseudodemokratischen (im Osten) Strukturen bildeten zwei Parlamentsversammlungen - die Volkskammer in der DDR und den Bundestag in der BRD. Es dauerte Jahre, bis die beiden deutschen Staaten erträgliche diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen aufnehmen und aufrechterhalten konnten. Der größte Unterschied zwischen der BRD und der DDR bestand darin, dass das kommunistische Ostdeutschland kein freies Land war, in dem die Bürger eine wirkliche Freiheit genießen könnten - sie durften praktisch ihre "Paradiesrepublik" nie oder kaum verlassen, waren auf Schritt und Tritt kontrolliert und von der Stasi (Staatssicherheitsdienst, eine Art politische Polizei) ausspioniert. Die DDR-Bürger unternahmen mindestens einen misslungenen Befreiungsversuch - am 17. Juni 1953 kam es zu dem berühmten Volksaufstand in Berlin, der durch die russischen Panzer unterdrückt wurde. 1961 errichtete die DDR-Regierung eine Trennmauer zwischen Ost- und West-Berlin. Die deutsch-deutsche Grenze wurde zur Grenze der Schande - die ostdeutschen Soldaten schossen auf ihre eigenen Mitbürger, viele von ihnen wurden durch spezielle, von Lichtschranken gesteuerte, Selbstschussanlagen getötet. Nun blieb ihnen nur der passive Widerstand übrig - zum Beispiel die berühmte FKK-Welle, die eine Art Protest gegen das morsche Regime gewesen war. Erst Ende der 80-er Jahre kam es zu politischen Veränderungen in Europa, die den Fall der Berliner Mauer (1989), die Währungsunion (Juli 1990) und endgültig die Wiedervereinigung (am 3. Oktober 1990) ermöglichten. Nun ist Deutschland ein freies und vereinigtes Land. Die Unterschiede zwischen den sogenannten Ossis und Wessis werden immer seltener beobachtet. Es beginnt eine neue Ära in der Geschichte Deutschlands und Europas - die Bildung der EU (Europäischen Union).