Der Floh
Der FLOH[1]
Im Postamt[2] eines kleinen Städtchens[3] im südlichen[4] Frankreich saß ein älteres Fräulein[5] als Beamtin[6], die eine schlechte Angewohnheit[7] hatte: sie öffnete[8] Briefe und las sie! Das wußten alle Leute[9] im Städtchen.
Und da das Fräulein dazu noch indiskret[10] war, bereitete sie vielen Leuten Kummer und Sorgen[11].
Unweit[12] des Städtchens wohnte ein Graf[13] in einem Schloß[14]. Eines Tages[15] bestellte[16] er sich einen Notar[17] und schrieb in dessen Gegenwart[18] an seinen Freund:
Lieber Freund!
Da ich weiß, das das Postfräulein[19] unsere Briefe öffnet und liest, weil sie ganz besonders neugierig[20] ist, so sende[21] ich Dir in diesem Brief einen lebendigen Floh[22]. Ich will beweisen[23], daß sie die Briefe öffnet.
Mit vielen Grüßen
Graf Koks
Und diesen Brief verschloß[24] er in Gegenwart des Notars. Er legte aber keinen Floh hinein.
Als der Brief ankam[25], war einer drin[26].