Niemcy, Polacy, Europa
"Die Deutschen denken, sie leben im Herzen Europas. Aber nicht alle Deutschen sind im Herzen Europäer. Schade".
(Zitat aus dem Lehrwerk für DaF "Elemente", Dürr + Kessler)
Sind Sie mit der Feststellung einverstanden? Gilt sie auch für uns Polen? Begründen Sie Ihre Meinung!
Das oben genannte Zitat bezieht sich ohne Zweifel nicht nur auf einige Deutsche oder einige Polen - es ist eine überall geltende Wirklichkeit, die in der ganzen Welt zu beobachten ist. Zwar trifft diese Erscheinung nur im Falle einiger Menschen zu, aber es bleibt nach wie vor ein bedeutendes Problem und äußerst markantes Hindernis auf dem Wege zur Entwicklung einer besseren Zivilisation - nicht nur im Umkreis des deutsch-polnischen Zusammenlebens, sondern im Rahmen unseres kleinen Planeten.
Viele Menschen werfen einigen anderen Nationen vor, dass diese nicht in Ordnung seien. Solches Handeln zeigt alle Symptome einer enormen Subjektivität. Wer so etwas behauptet ohne sich eigener Schwächen und Unvollkommenheiten bewusst zu sein, redet nichts anderes als Quatsch, denn kein Mensch ist vollkommen.
Wir sind alle dazu da, um besser zu werden, um zu lernen und um unsere Mäkel auszurotten. Es ziemt sich einfach nicht, anderen vorzuwerfen, wenn man selber nicht ganz korrekt lebt. Der Prüfungsauftrag für diesen Aufsatz konzentriert sich auf das nahe Europa und die deutsch-polnischen Verhältnisse. Die Vergangenheit hinterließ im polnischen Volk tiefe Spuren des Leidens, das uns von den Deutschen mehrmals angetan wurde. Was mit der deutschen Nation nach dem Zweiten Weltkrieg geschah ist ein reines Wunder. Die "bösen" Deutschen wurden dermaßen intensiv amerikanisiert, dass sie im Moment ihre bisherigen Schattenseiten kaum aufzuweisen scheinen. Dies gilt in erster Linie für die Bundesbürger der sogenannten alten Länder (auch Wessis genannt), weil sie es als erste zu spüren bekommen haben. Dass es auf diesem Gebiet leider immer noch Ausnahmen gibt, sollte nichts Seltsames sein - wo gibt es diese nicht! Die NPD und andere rechtsradikale Gruppierungen, die solche peinlichen Ausschreitungen wie die in Hoyerswerda provoziert haben, sind wohl der beste Beweis dafür.
Die Sammelbezeichnung "polnisches Volk" umfasst auch nicht immer aufgeklärte Individuen. Auch bei uns gibt es Juden- und Ausländerhass. Die meisten von uns haben immer noch etwas gegen die sogenannten Rumänen, obwohl es keine richtigen Rumänen sind, weil es sich da ja um Zigeunerstämme handelt, die die rumänische Staatsangehörigkeit besitzen. Immer noch erregt ein Neger auf der Straße ein so großes Aufsehen. Dasselbe bezieht sich auf die Behinderten (z. B. Rollstuhlfahrer) - viele von uns möchten diese nie zu Gesicht bekommen, um sein eigenes "ästhetisches" Wahrnehmen nicht zu �beeinträchtigen".
Die allgemeinen EU-Richtlinien versuchen uns (mit Recht) zur übertriebenen Demokratie zu zwingen. Das halte ich jedoch für richtig. Wenn wir nur 50% davon befolgen, sind wir als beide Völker eine weitaus bessere Gemenschaft von befreundeten Nachbarnationen und ein musterhaftes Beispiel für andere "Noch-Barbaren". Mögen die anderen von uns lernen!