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Moderatorin: Sprachkenntnisse verbessern, wertvolle Auslandserfahrung sammeln, fremde Länder hautnah kennenlernen - so unterschiedlich sind die Gründe für Au-pair- Aufenthalt.

Psychologin: Doch wer den Au-pair- Aufent-halt als bezahlten Urlaub sieht, wird seine Illusionen bald begraben müssen. So einfach ist es nicht.

Tanja K.: Es stimmt. Ich habe ein Jahr in Amerika verbracht. Es war sicher das von vielen gewünschte Au-pair-Ziel. Zwölf Monate im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Traum von der großen Freiheit. Die Realität sah bißchen anders aus. Es war anstrengend - aber auf jeden Fall eine tolle Erfahrung.

Moderatorin: Stärkt die Zeit in einem fremden Land die Fremdsprachenkenntnisse?

Tanja K.: Natürlich. Außerdem bin ich viel selbständiger und selbstbewußter geworden.

Sabine R.: Ich würde auch gern ein Jahr als Au-pair-Mädchen arbeiten. Wie könnte ich es organisieren?

Tanja K.: Zahlreiche Organisationen haben sich für die Vermittlung von Au pairs spezialisiert. Adressen gibt es im Berufsinformationszentrum beim Arbeitsamt. Seit Sommer 1994 ist die Vermittlung durch private Agenturen zugelassen.

Psychologin: Ziel der Au-pair-Vermittlung ist die Berufschancen von Frauen zu stärken. Denn Auslandserfahrung ist in Zeiten zusammenwachsender internationaler Märkte ein wichtiger Baustein für die berufliche Laufbahn.

Sabine R.: Worauf sollte man achten, bevor man sich für eine bestimmte Stelle entscheidet?

Psychologin: Wichtig ist z.B. eine Betreuung am Einsatzort. Wenn man über Zeitungsannoncen Gastgeber findet, kann es viele Nachteile den Au-pair-Mädchen bringen: Rechte und Pflichten werden oft nicht klar festgelegt, die Familie wird nicht vorab überprüft, und im Land wird man völlig auf sich gestellt.

Tanja K.: Man soll vor allem detallierte Informationen fordern und Angebote vergleichen.

Psychologin: Haben Sie sich für ein Programm entschieden, müssen Sie einen Stapel an Bewerbungsvordrucken ausfüllen. Von Allergie bis Hobby - alles wird Punkt für Punkt abgefragt. Auch Zeugnisse, Lebenslauf, Fotos, ärztliches Atest und Referenzen werden angefordert. Schließlich sollen Au pair und Familie optimal zusammenpassen.

Tanja K.: Nach allen nötigen Formalitäten habe ich endlich einen Einladungsbrief von meiner "neuen" Familie bekommen. "Meine" Familie bescheinigte meine Aufnahme als Au pair. In ihrem Brief waren nochmals alle Arbeitsbedingungen festgehalten.

Sabine R.: Woher soll ich wissen, ob meine künftige "Familie" in Ordnung ist?

Soziologin: Die Gastfamilien werden in intensiven Gesprächen darauf abgeklopft, weshalb sie Au pairs aufnehmen wollen. Sie müssen verstehen, daß das Mädchen zwar Entlastung, aber auch zusätzliche Verantwortung bringen wird.

Moderatorin: Und: daß der interkulturelle Austausch im Vordergrund steht.

Psychologin: Ja, erst wenn dies geklärt ist, füllt die Familie ihren Bewerbungsbogen aus. Denn nicht immer ist den potentiellen Gastgebern klar, was "Au pair" (französisch: auf Gegenseitigkeit) bedeutet. Damit Au pairs keine Űberraschungen erleben, werden ihre Rechte und Pflichten in einem groben Rahmen abgesteckt.

Tanja K.: Manche der (Anfangs-)Schwierigkeiten können aber durch Paragraphen nicht aus der Welt geschafft werden. Anfangs lief das ganze wie ein Stummfilm ab. Aber die Sprachprobleme wurden schnell vergessen. Ob Grammatikfehler oder nicht - ich mußte mich doch verständlich machen. Viel gelernt habe ich auch durch TV und die geduldigen Erklärungen der Kinder. Selbst im Kochen entdeckte ich bald ein neues Hobby. Die Familie war fasziniert. Nur gegen das Heimweh fand ich so leicht kein Rezept.

Psychologin: Ja, Heimweh ist ein Problem, mit dem viele Mädchen kämpfen. Wichtig ist aber, daß die Au pairs wie bei anderen auftauchenden Schwierigkeiten darüber reden.

Moderatorin: Haben Sie also Lust, fremde Länder kennenzulernen? Oder einfach den Wunsch, die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern? Dann fangen Sie an, als Au-pair- Mädchen zu arbeiten. Und wir wünschen Ihnen viel Glück dabei.